Das Workshop-Nachgespräch mit einem Kunden hat ein paar unerwartete positive Nebeneffekte der Anwendung von Jobs to Be Done zum Vorschein gebracht. Auch bei einem innovativen und für neue Sichtweisen und Methoden aufgeschlossenen Unternehmen, wie mein Kunde eines ist, ist die Umsetzung neuer Vorgehensweisen kein Selbstläufer- sollten sie auch noch so viel Sinn machen. Deshalb war es für mich umso erfreulicher zu hören, mit welcher Konsequenz die Ideen aus dem Workshop eingesetzt und welche Vorteile schon jetzt – 4 Wochen danach – sichtbar wurden.
Die Ausgangslage: 11 Mitarbeiter aus zwei Teams mit heterogenen Rollen (Product Owner, UX, Entwickler, Consultants und Marketing) wurden in den Grundlagen und JTBD-Interviews geschult. Die Mitarbeiter haben sich freiwillig für das Training gemeldet. Zwei „Change Champions“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Jobs to Be Done-Theorie intern voranzutreiben, entsprechend der Vorgehensweise: neue Methoden anwenden – Dinge besser machen – Akzeptanz gewinnen.
Eine Reihe von Consultants, die User eines bislang nur intern angewendeten Produktes waren, wurden mit Jobs to Be Done-Interviews befragt, um Hinweise zu bekommen, wie es verbessert werden kann. Als Resultat wurden nicht nur neue Erkenntnisse zur Produktnutzung gewonnen, sondern auch folgende positive Nebenwirkungen erzielt:
- Konversation auf einem höheren Niveau und nicht nur technisch, wie meist bisher
- Ideen für neue Use Cases durch das Verstehen der Ursächlichkeit von Handlungen
- Wahrnehmung unterschiedlicher Wertigkeiten des Produktes, inkl. positiven Feedbacks, statt meist Problemen, Bugs, Defizite
- „Endlich werden wir gehört“-Reaktion. Stakeholder fühlten sich mehr gewertschätzt
- User in den Mittelpunkt stellen und eigenes Selbstverständnis zurücknehmen
- Strukturiertes Auswerten der Interviews schafft hochwertige Informationen und mehr interne Glaubwürdigkeit
- Bessere interne Zusammenarbeit durch ein besseres Verständnis im Geiste einer gegenseitigen Beauftragung.
- Sensibilisierung für Emotionen der internen User.
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